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IRONMAN 70.3 auf Rügen 2017

Das letzte Rennen des Jahres – traditionell auf Rügen.

Bereits zum 3. Mal in der vierjährigen Geschichte dieses Wettkampf stand ich also auch in 2017 wieder an der Startlinie. Nach meinem AK-Sieg in 2015 bin ich natürlich mit sehr positiven Erinnerungen nach Binz gefahren. Das Finale der 1. Bundesliga mit Top-Besetzung am Samstag, hat Binz zu „little Kona“ werden lassen. Tolle Atmosphäre!

In Binz ist es im September zudem immer spannend, was mit dem Wetter passieren wird. Im Jahr 2014 ist das Schwimmen gestrichen worden, im Jahr 2015 stand es lange auf der Kippe – wurde dann aber doch „durchgezogen“. Dieses Jahr war alles normal, nur gab es tausende von Quallen im Wasser (zum Glück keine Feuerquallen).

Wie lief es also bei mir?

Schwimmen: Mit einer Zeit von 30:53 Minuten für die 1,9 km und 81. Gesamtzeit konnte ich eigentlich ganz zufrieden sein. Man darf nicht vergessen, dass die Zeitmessung erst kurz vor der T1 stattfand und die reine Schwimmzeit dann doch aufgrund der langen Wege zur Wechselzone etwas schneller sind als in der Ergebnisliste angezeigt. Dann also rauf auf’s Rad und los.
Radfahren: Das Wetter war für mich sehr angenehm. Also recht kühl, trocken und leichter Wind. Dass es beim Schwimmen ganz gut gelaufen sein muss, sah ich auch daran, dass sehr wenig auf der Radstrecke los war. Ich bin teilweise komplett alleine gefahren. Niemand vor mir, niemand hinter mir. Windschattenprobleme aufgrund eines engen Starterfeldes war für mich an diesem Tag absolut kein Thema. An Stellen, wo sich Radfahrer entgegenkommen, konnte ich aber sehen, dass es durchaus Drafting gab. Ich hatte „gute Beine“ und bin bei km 40 mit einer Durchgangszeit von ca. 1:00:30 Std. gewesen. Also knapp 40’er Schnitt. Vielleicht doch etwas zu fix? Vermutlich schon, denn ab km 75 fingen die Oberschenkel an, zu leichten Krämpfen zu neigen. Am Ende war ich mit 2:16:47 Std. für den Biksplit (und 57. Gesamtzeit) sehr zufrieden und bin in eine sehr leere T2 eingebogen. So macht das Spaß…

Laufen: Nun kam also die „Wackeldisziplin“, die doch sonst in den Jahren zuvor eher die Paradedispziplin war… Durch eine Laufpause im Frühjahr fehlten mir ca. 200 bis 250 Laufkilometer und ich wußte, dass es in diesem Jahr keine Laufzeit unter 1:30 Std. für den Halbmarathon geben wird. Es fing ganz gut an, nach dem Anstieg über den Klünderberg gingen dann aber bei km 8 meine Beine komplett zu. Bzw. haben mich in beiden Beinen Krämpfe wie ein Blitz getroffen. Aua! Nichts ging mehr. Das in ca. 2m entfernte Straßenschild, was ich gerne als „Dehnhilfe“ genutzt hätte, war für mich nicht erreichbar. Ich stand wie angewurzelt ganze 3 Minuten auf der Stelle und habe gewartet, bis ich mich Centimeter für Centimeter wieder bewegen konnte. Ein herbeigeeilter Polizist fragte sodann auch, ob er den Krankenwagen holen sollte. Ich verneinte mit schmerzverzerrtem Gesicht. Seine Antwort: „Das hat ein anderer vorhin auch gesagt – der liegt jetzt im Krankenhaus!“. Das macht Mut! Es ging dann aber tatsächlich wieder und ich konnte ab da die restlichen 13 km immer an der Grenze zu neuen Krämpfen den Halbmarathon in 1:36:22 Std. zu Ende laufen. Diese Zeit reicht dann auch nur für Platz 150 in der Laufwertung und war am Wettkampftag also meine schlechteste Teildisziplin. Vor 2 Jahren bin ich auf der gleichen Strecke fast 10 Minuten schneller gewesen… Was soll’s. Am Ende stand ein befriedigender 9. Platz in der AK zu Buche (von 129 Finishern in der AK40).

 

 

Wer sich zum Saisonende ein schönen, top-organisierten Wettkampf in netter Umgebung mit komplett gesperrter Radstrecke und 1A-Asphalt gönnen möchte, der ist in Binz absolut richtig aufgehoben. Ich werde mir auch für die nächsten Jahre das 2. Septemberwochenende vormerken. I’ll be back!

Veröffentlicht in Ironman 70.3